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Das
Gründungsprotokoll von 1910
Das Jahr 1910 war ein Kometenjahr. In ihm wurde die 75jährige
Wiederkehr des Kometen Halley,
die von den Astro-
nomen genau vorausgesagt und berechnet war,
erwartet.
Da dieser Komet zweimal die Erdbahn kreuzen sollte, so füllten sich
alsbald die Spalten der Zeitungen mit Ver-
mutungen über die
Folgen, welche der Vorgang für die Erde und seine Bewohner haben
werde.
Auch die Höchberger lassen von den erschütternden Vermutungen, dass
die Welt am 3. Mai untergehen sollte.
Daher schlossen sich eine Anzahl junger Leute zusammen und gründeten
die Tischgesellschaft
der
Schleicher um
im trauten Verein der künftigen folgenschweren Tage zu
harren.
Doch zu unserer großen Freude blieb unsere schöne Muttererde vor dem
Untergang bewahrt und
infolgedessen
auch unser Stammtisch.
Zum Andenken wählten wir als Vereinszeichen einen Kometen. Nachdem
unsere Gesellschaft so
schwere Tage
überstanden hatte, blühte er, begeistert von
jugendlichem Lebensmut, glänzend
weiter.
Es gesellten sich immer mehr Leute zu uns und der Verein verlangte
eine Organisation.
Daher hielten wir am 7. Mai eine Vereinsversammlung mit Wahl des
Vorstandes etc. ab, die sehr
gut
besucht war
und folgendes Ergebnis hatte.
Ergebnis: |
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I.
Vorstand:
II. Vorstand:
I. Schriftwart:
II. Schriftwart:
I. Kassier:
Kneipwart:
Diener |
Johann Reichert
Ludwig Seubert
Georg Berberich
Ludwig Langhirt
Karl Seubert
Fritz Genheimer
Anton Endres |
Als
Stammlokal wählten wir die Restauration Genheimer.
Gründungsmitglieder (29) waren
folgende: |
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Johann
Reichert
Peter Guckenberger
Christian Schmitt
Ludwig Seubert
Peter Neumann
Oskar Haaf
Adolf Reichert
Unteroffizier R. Götz
Max Hermann
Karl
Seubert |
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Ernst
Langhiert
Philipp Schlingmann
Karl Schmitt
Anton Endres
Ludwig Ellwanger
Michael Schulz
Hermann Seubert
Germann Achreiber
Georg Berberich
Fritz
Genheimer |
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Oskar Hupp
August Ehrbar
Adolf Haaf
Philipp Adam
Ludwig Götz
Valentin Becker
Max Götz
Heinrich Fritz
Julius Schulz |
Am 26. Mai hielt der Verein seinen ersten Theaterabend ab, unterstützt
durch die Freundlichkeit
des
Herrn Bauführer
Wolf
von Würzburg.
Der Garten von Genheimer war herrlich
dekoriert und dicht besetzt von Zuschauern.
Als Dank stallten wir Herrn Bauführer Wolf am Vorabend von Johann! einen
Fackelzug ab, worauf dieser mit einem zweiten
Theaterabend am 24. Juni erwiderte. Im Juli ließen wir uns dann photographieren und zwar in zwei Auf-
nahmen, die beide am
Stammtisch
aufgehängt wurden.
Im selben Monat genehmigte der Verein seinen Mitgliedern das erste
Freibier von einem 1/2 hl.
Im September feierte unser Mitglied Peter Neumann Hochzeit, Ihm zu Ehren
hielt der Verein einen
Fakkelzug und
brachte ihm
ein Ständchen, wobei das Bundeslied ,,Gold und
Silber lieb ich sehr"
gesungen wurde.
Nachdem am l. August 1914 der unheilvolle Weltkrieg ausgebrochen ist und
fast sämtliche Mitglieder
des Vereins
zu der
Fahne gerufen wurden, mußte er seine Tätigkeit
einstellen und ließ nur noch für
seine Mitglieder die
Erinnerung an die
schönen, längst verflossenen
Stunden übrig.
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